Marketing für Inhalte: Die 8 Regeln der Content Distribution

Marketing für Inhalte: Die 8 Regeln der Content Distribution

Du erstellst laufend hochwertigen Content für deine Website, aber die Zugriffszahlen sind gering? Wenn die erhofften Klicks ausbleiben, solltest du den Fokus auf die Optimierung deiner Content Distribution legen. Content ist zwar King, aber Verbreitung ist „God Almighty“. In diesem Artikel erfährst du, wie du dafür sorgst, dass deine Inhalte die anvisierte Zielgruppe auch wirklich erreichen.

Was ist Content Distribution?

Content Distribution heißt so viel wie „Verbreitung der Inhalte“. Das Ziel der Verbreitung ist, die Zielgruppe mit deinem Unternehmen, deiner Marke oder deinem Produkt in Kontakt zu bringen. Alle sprechen von „Content-Marketing“, doch kaum einer von „Marketing für Content“. Content verbreitet sich nicht von allein – auch wenn er noch so gut ist. Er muss durch verschiedene Online Marketing Methoden erst sichtbar gemacht werden. Denn der beste Content nutzt nichts, wenn er in den Weiten des Internets ungesehen verloren geht.

Eines der bekanntesten Modelle, das die Möglichkeiten der Content Distribution aufzeigt, ist das PESO-Modell von Spinsucks. Es teilt die Distributionskanäle in vier Hauptkategorien ein:

  1. Paid Media („bezahlte Medien“): Hierunter fallen unter anderem Pay-per-Click-Anzeigen auf Google und Facebook sowie Native Advertising, das sich möglichst natürlich in das redaktionelle Umfeld einfügt und kaum oder gar nicht als Werbung wahrgenommen wird.
  2. Earned Media („verdiente Medien“): Blogger oder Journalisten finden deine Inhalte für ihren eigenen Redaktionsplan interessant und berichten aus eigenem Interesse darüber. Es handelt sich gewissermaßen um kostenlose PR für dich beziehungsweise dein Unternehmen.
  3. Shared Media („geteilte Medien“): Leser liken und teilen deine Inhalte in den sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram, …) und setzen sich aktiv damit auseinander.
  4. Owned Media („eigene Medien“): Dazu zählt die Verbreitung auf deinen eigenen Kommunikationskanälen wie deiner Website, deinem Newsletter, deinem Blog, deinem Portal oder in deiner Firmenbroschüre.
Content Distribution

Bild: Farbentour inspiriert von Spinsucks

Warum braucht man Content Distribution im Content-Marketing?

Aufmerksamkeit stellt eine der wichtigsten Währungen in der digitalen Wirtschaftswelt dar. Es geht darum, möglichst viel der knappen Zeit der Nutzer zu gewinnen. Bei dem immens großen Wettbewerb reicht es daher nicht aus, einen guten Blogartikel zu schreiben, ein spannendes Podcast-Interview aufzunehmen oder ein inspirierendes Video zu drehen. Ohne Content Distribution werden die Inhalte nicht von der Zielgruppe wahrgenommen, sie sind für diese nicht sichtbar.

Das liegt an der explosionsartig anwachsenden Menge an Informationen, die jede Minute auf uns einprasselt. Immer mehr Content konkurriert um unsere begrenzte Aufmerksamkeit.

Folgende Zahlen zeigen das Überangebot von Content (Content Shock):

Innerhalb von 70 Sekunden wird auf YouTube weltweit 467 Stunden Video-Footage hochgeladen.

YouTube Content Shock

Quelle: Every Second Youtube (http://www.everysecond.io/youtube)

In 60 Sekunden werden weltweit 188.000 Emails versendet

Pro Tag: 350 Mio. Foto-Uploads bei Facebook.

Täglich veröffentlichte Blogbeiträge in 2018: über 10 Millionen.
Zum Vergleich: 2012 waren es noch 2 Millionen Blogbeiträge täglich.

Und all diese Inhalte wetteifern um eine einzige Sache: unsere Aufmerksamkeit.

8 Regeln für effektive Content Distribution

Vermutlich fragst du dich, wie du es überhaupt schaffen kannst, aus dieser Flut herauszuragen und tatsächlich von deiner Zielgruppe wahrgenommen zu werden. Ganz einfach: durch hochwertigen Content und strategisch durchdachte Content Distribution.

Um dich dabei zu unterstützen, habe ich 8 einfache Regeln aufgestellt:

  1. Definiere deine Ziele

    Was möchtest du mit deinem Content erreichen? Von deiner Zielsetzung hängt ab, welche Art von Inhalten (Content-Formate) und welche Kanäle für deine Zwecke sinnvoll sind.

    Ist es dein Ziel, mehr Newsletter-Abonnenten zu gewinnen? Dazu eignet sich ein Content-Stück, das Besucher sich auf deiner Website kostenlos herunterladen können. Aber Achtung: Der Tausch gegen die E-Mail-Adresse ist im Sinne des Kopplungsverbotes nicht erlaubt (Stichwort: Freebie). Du darfst dein kostenloses Content-Stück aber in die Nähe der Newsletter-Anmeldung platzieren. Passende Content-Formate sind Whitepaper, Checklisten oder kurze E-Books.

    Soll deine Website mehr Traffic erzielen? Das kann durch Suchmaschinenoptimierung erreicht werden. Geeignete Content-Formate dafür sind Ratgeber-Texte, Videos oder andere relevante Blogbeiträge.

    Möchtest du mehr Follower gewinnen? Dann liegt der Fokus auf „Social Media“, wobei du auf deine eigenen Social Media-Kanäle und zusätzlich Paid Media (Ads) zurückgreifen solltest.

  2. Lege deine Zielgruppe fest

    Für wen erstellst du die Inhalte? Wer ist dein idealer Kunde? Wo hält er sich bevorzugt im Web auf?
    Je genauer du deine Zielgruppe kennst, desto besser kannst du deinen Content auf sie zuschneiden und den richtigen Verbreitungsweg für deine Inhalte wählen.

  3. Erstelle hochwertigen Content

    Dein Content sollte einzigartig sein und einen großen Nutzwert für deine Zielgruppe aufweisen. Das Publikum nimmt Inhalte als hochwertig wahr, die eine hohe Informationsdichte besitzen, unterhalten oder überraschen. Im Idealfall informierst du umfassend über ein Thema und löst mit deinem Content ein Problem deiner Zielgruppe. Oder du berührst sie emotional beziehungsweise bereicherst sie durch eine neue Sichtweise.

  4. Denke an das Content Design

    Der erste Eindruck zählt. Aus diesem Grund brauchst du ein überzeugendes Content Design. Wenn jemand auf deine Website kommt, überfliegt er zunächst den Inhalt. Lesenswert oder nicht? Diese Entscheidung fällt in Sekunden. Die Aufbereitung deines Contents solltest du also nicht vernachlässigen: Eine gut lesbare Schrift und kurze Absätze wirken einladend. Lockere die Texte mit Bulletpoints, Fotos, Tabellen und Infografiken auf. Dadurch erscheinen sie kürzer. Eingebundene Videos machen das Erklärte anschaulich und erhöhen die Verweildauer. Je lebendiger und vielfältiger deine Inhalte aussehen, desto länger bindet er die Aufmerksamkeit eines Zielpublikums.

  5. Setze auf verschiedene Kanäle

    Das PESO-Modell zeigt auf, welche unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, Content zu verbreiten. Wichtig ist, dass du dich nicht von einem einzigen Kanal abhängig machst. Fällt dieser eine Kanal eventuell weg, bricht deine Reichweite zusammen. Nutze darum möglichst mehrere Verbreitungswege und prüfe regelmäßig, wie deine Kanäle performen.

    Baue deine eigenen Kommunikationskanäle auf. Auf diese hast du den meisten Einfluss:

    Durch SEO ziehst du Besucher auf deine Website.

    Mit Hilfe von Push-Nachrichten informierst du sie über Neuigkeiten.

    Fordere sie dazu auf, deine Beiträge zu liken und dir in den sozialen Medien zu folgen.

    Biete Besuchern an, sich für deinen Newsletter einzutragen.

  6. Beziehe Foren in deine Content Distribution ein

    Du findest Foren, indem du bei Google das übergeordnete Keyword und das Wort „Forum“ eingibst. Gut geführte Plattformen haben eine hohe Anzahl aktiver User. Aufmerksame Admins sorgen dafür, dass sich alle an die Spielregeln halten und sortieren Spam aus. In manchen Foren sind Links nicht erlaubt. Andere sind reine Linkschleudern. Beides bringt dich nicht weiter.

    Schau dich nach Foren um, in denen der inhaltliche Austausch zwischen den Mitgliedern im Vordergrund steht. Bring dich mit deinem Wissen und deiner Erfahrung in Gespräche ein. Es kann einige Zeit dauern, bis du dir dort einen Namen gemacht hast und als Experte wahrgenommen wirst. Erst dann kannst du den einen oder anderen Link platzieren oder auf dein Angebot hinweisen. (Ein Nachteil dieses Kommunikationskanals ist der hohe Zeitaufwand.)

  7. Verwende Google Ads

    Wenn User ihre Suchbegriffe bei Google eingeben, erscheinen über den organischen Suchergebnissen die Anzeigen von werbetreibenden Unternehmen. Dieses sogenannte „Pay-Per-Click“ Advertising hat drei entscheidende Vorteile:

    Die Anzeigen werden eingeblendet, wenn Nutzer nach den entsprechenden Begriffen suchen. Das heißt, sie recherchieren bereits aktiv nach Produkten, Informationen oder Unterstützung. Sie haben ein Problem, das sie lösen möchten. Anders gesagt: Sie befinden sich im Such-Modus, nicht im Entdecker-Modus (wie etwa beim Scrollen durch den Facebook-Newsfeed). Die Chance, dass sie auf deine Werbeanzeige klicken, ist deshalb relativ hoch.

    Da es sich um Paid-Media handelt, ist der Content sofort sichtbar.

    Der Erfolg von geschalteten Anzeigen kann exakt gemessen werden. Das macht eine optimale Anpassung der Strategie zur Content Distribution möglich.

  8. Gehe Kooperationen mit Journalisten, Bloggern und Influencern ein

    Schau dich auf erfolgreichen Portalen und Websites um und biete – wenn diese zu deinen Themen passen – Gastbeiträge an. Dadurch nutzt du die Bekanntheit der entsprechenden Journalisten, Blogger und Influencer für deine Zwecke. Geeignete Kooperationspartner findest du unter anderem über die sozialen Medien.

    Bei einer erfolgreichen Kooperation entsteht eine Win-Win-Situation: Durch diesen Content Outreach kannst du dich als Experte in deiner Nische positionieren oder deinen Expertenstatus festigen. Die Journalisten und Blogger, die deinen Content auf ihre Website stellen, bekommen im Gegenzug dafür hochwertigen, passenden Content.

    Natürlich ist es auch gängige Praxis, Influencer für die Verbreitung zu bezahlen, dies fällt dann in den Bereich Paid Media.

Fazit

Content Distribution ist zeitintensiv, oft sogar stärker als die Erstellung des eigentlichen Contents. Erfolgsentscheidend ist die Strategie für die Verbreitung der Inhalte. Setze bei der Content Distribution auf mehrere Kanäle und vernachlässige besonderes deine eigenen nicht. Dadurch bleibst du unabhängiger, selbst wenn mal wieder ein Algorithmus verändert wird.

Marketing für Inhalte: Die 8 Regeln der Content Distribution
Rating: 4.7 14 Votes
Danièle Huberty

Danièle Huberty

Danièle hat ihr Studium zum Online Marketing Manager am Studieninstitut für Kommunikation in Düsseldorf abgeschlossen. Vor ihrer Selbständigkeit hat sie als Beraterin Unternehmen in großen Agentur-Netzwerken im Bereich Marketing und Werbung betreut. Sie ist Co-Owner der SEO-Agentur Farbentour.

Jetzt Kommentar zum Thema hinterlassen

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

code