Die fünf spannendsten Marketing-Trends für 2023

Das neue Jahr ist schon in Sichtweite. Zeit, sich einmal genauer anzuschauen, wo die Reise für Marketing-Verantwortliche, Agenturen und alle anderen Werbetreibenden hingeht.

Klar ist: Es bleibt digital! Und damit alles irgendwie gleich und trotzdem völlig anders. Denn die vernetzte Welt erfindet sich ständig neu und bietet dadurch all jenen, die den Mut haben, sich auf unerforschtes Terrain zu begeben, gute Chancen auf Erfolg.

Nicht vergessen dürfen all die Abenteuerlustigen da draußen jedoch, dass auch das Scheitern eine Möglichkeit ist und sich die Anstrengung am Ende vielleicht nicht bezahlt macht. Wer hier genau abwägt und seine Strategie zielgruppengenau ausrichtet, für den ist der zu erwartende Gewinn das Risiko sicherlich wert.

Dieser Artikel verrät dir, welche Trends du im kommenden Jahr auf jeden Fall auf dem Plan haben solltest.

Local im Trend

Uns steht heute die ganze Welt offen. London, New York und Schanghai sind nur einen Mausklick entfernt. Wir können mit wildfremden Menschen per Livestream durch die Straßen ihrer Stadt spazieren, auf unserem Handy durch die bekanntesten Museen wandeln und die berühmtesten Wahrzeichen in 3D, Film und Bild in allen Facetten bewundern.

Vielleicht ist uns deshalb zunehmend wichtiger, was vor unserer eigenen Haustür vor sich geht. Immer mehr Menschen tun etwas für ihr direktes Umfeld. Sie sind in Vereinen aktiv und engagieren sich im Ehrenamt. Das hat auch Auswirkungen auf ihr Konsumverhalten.

Sie wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen, die sie kaufen. Sie legen wert darauf, dass lokale Unternehmen unterstützt werden. Und sie honorieren Firmen, die sich in der Region engagieren – durch Sponsoring, ehrenamtliche Arbeit und unbürokratische Hilfe in Krisensituationen.

Das stellt besonders multinationale Player vor Herausforderungen. Denn sie müssen deutlich machen, dass sie nicht nur gesichtslose Unternehmen sind, die nach dem schnellen Geld suchen, sondern Charakter haben und sich um die Menschen vor Ort kümmern. Sie müssen zeigen, dass sie sich lokal engagieren, indem sie auf regionale Zulieferer setzen. Mitarbeitende in der Produktion, im Management und Verkauf sollten in der Umgebung rekrutiert werden oder ihre Wurzeln haben. Und auch abseits des Business hilft ein wenig Engagement, den eigenen Ruf zu verbessern. Sponsoring von (Sport)Vereinen oder die Unterstützung von Schulveranstaltungen und Stadtteilfesten sind gern gesehen und werden honoriert.

Recruiting wird zum Marketing-Schlachtfeld

Die Zahlen lügen nicht: In Deutschland gibt es immer mehr offene Stellen. Und immer weniger Menschen, die sie besetzen können. Unternehmen sind jedoch auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen. Im Wettbewerb um die klügsten, kreativsten, besten Köpfe wird deshalb in Zukunft mit immer härteren Bandagen gekämpft. Und das bereits in der ersten Ansprache. Erhöhte Werbebudgets sind die Folge. Denn der Kontakt zu qualifizierten Bewerbern ist so wichtig wie der Verkauf des eigenen Produkts.

Um für Bewerber interessant zu sein, gilt es die Attraktivität eines Unternehmens zu erhöhen. Dabei helfen ein gutes Gehalt und Zusatzleistungen wie Jobticket, Zuschuss zur Altersvorsorge und regelmäßige Fortbildungen. Doch damit lockt auch die Konkurrenz. Wer sich abheben will, der geht neue Wege.

Homeoffice steht bei vielen Menschen hoch im Kurs. Auf das Büro verzichten wollen dennoch die wenigsten. Hier sind flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodelle gefragt. Das gilt auch für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die gerade für Menschen mit kleinen Kindern ein wichtiger Faktor für die Wahl des Arbeitgebers darstellt. Auch das soziale Engagement, eine positive Unternehmenskultur sowie eine ebenso abwechslungsreiche wie fordernde Tätigkeit mit gesellschaftlichem Mehrwert steht hoch im Kurs.

All diese Ansprüche zu erfüllen und zudem transparent nach außen zu kommunizieren, stellt in den kommenden Jahren eine der größten Herausforderungen für Unternehmen dar. Für erfolgreiche Kampagnen müssen HR und Marketing eng zusammenarbeiten, bessere Kommunikationswege finden und in Abstimmung miteinander Angebote schaffen und nach außen tragen.

Um die passenden Personen zu finden, ist eine Ansprache über verschiedene Kanäle hinweg der erfolgversprechendste Weg:

  • Nutze gezielt Anzeigenschaltungen, um die gewünschten Bewerber auf dich aufmerksam zu machen.
  • Stell dein Unternehmen auf Jobmessen vor und komm mit Interessierten direkt vor Ort ins Gespräch.
  • Spiel Stellenanzeigen über berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing direkt an die gewünschte Zielgruppe aus.
  • Aktiviere deine persönlichen Netzwerke über Facebook und Twitter.

Google rollt dafür genau im richtigen Moment die Jobsuche über die Suchmaschine in immer mehr Märkten aus. Um dort gelistet zu werden, sind strukturierte Daten nötig. Der richtige Umgang damit gewinnt deshalb weiter an Bedeutung. Gerade Agenturen sind gut beraten, sich auf den neuesten Stand zu bringen, um entsprechende Anfragen ihrer Kunden auch bearbeiten zu können.

Alles läuft über das Smartphone

Mobile First ist kein neuer Trend. Aber die Darstellung und Funktionalität der Unternehmenswebsite auf dem Handy sollte in vielen Marketingabteilungen ganz oben auf der Liste stehen. Denn nicht nur Suchmaschinen schauen sich ein Angebot als erstes in der Darstellung auf dem Smartphone an. Kunden und Interessenten tun das auch.

Funktioniert die aufgerufene Seite nicht richtig, ist der erste Eindruck bereits vertan. Ob die Reise mit dir und deinem Unternehmen dann fortgesetzt wird, ist mehr als fraglich. In vielen Fällen lautet die Antwort wohl: Nein.

Stell deshalb die mobile Ansicht in den Mittelpunkt. Und beginne auch selbst damit, die Website deines Unternehmens auf dem Handy zu nutzen – aktiv über einen längeren Zeitraum. Denn vielfach prüfen Entwickler und Marketing nur kurz die responsive Funktionalität und machen dann am Desktop weiter.

Erkunde deine Website einmal so wie ein Besucher, der zum ersten Mal auf deiner Seite ist. Und zwar mit wachem Blick für all die Stellen, an denen es haken könnte, beispielsweise:

  • Erkenne ich auf den ersten Blick, worum es auf der Seite geht?
  • Finde ich Informationen, die mir bei der Navigation helfen?
  • Sind Ansprechpartner und Kontaktinformationen klar zu erkennen?
  • Lässt sich die Website flüssig bedienen oder werden permanent Elemente nachgeladen, die mir die Nutzung stark erschweren?
  • Lassen sich Videos ohne Probleme starten, pausieren und beenden?
  • Im Shop wird in der Regel der grundlegende Bestellprozess getestet. Aber kann ich auch Änderungen am Warenkorb vornehmen? Gelange ich wieder auf die Produktseiten ohne meine Bestellung zu verlieren? Klappt die Eingabe von Gutscheincodes?

Virtuelle Events für alle

Corona hat uns gezeigt, dass Treffen auch im virtuellen Raum stattfinden können. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb für Meetings und Veranstaltungen auf diese zweite Ebene. Gerade in der Digitalbranche sind hybride Veranstaltungen mittlerweile die Regel. Neben den Teilnehmern vor Ort gibt es dann auch noch zig weitere, die sich Vorträge und Diskussionen per Livestream anschauen.

So machst du deine Veranstaltung einem breiteren Publikum zugänglich. Dank Aufzeichnung erreichst du dann auch die Menschen, die eine Präsenz-Teilnahme absagen mussten. Einladungen über Xing und LinkedIn sind gute Wege, auf Events hinzuweisen. Und sie bieten eine hervorragende Möglichkeit ohne werblichen Charakter auf das eigene Unternehmen und sein Angebot aufmerksam zu machen.

Digitale Screens direkt am Point of Sale

Die im städtischen Raum allgegenwärtigen Plakatmedien bekommen digitale Konkurrenz. Große Screens verkürzen an Bahnhöfen und U-Bahnstationen den Wartenden die Zeit und unterhalten mit einem Infotainment-Mix aus Nachrichten, Boulevard, Wetter und Werbung. Digitale Medien begleiten die Customer Journey der potenziellen Kunden allerdings nicht nur während ihres Alltags oder beim Pendeln, sondern auch bis direkt vor den Kaufabschluss.

Ein Beispiel:

In Schnellrestaurants verbinden digitale Screens mehrere Funktionen. Sie dienen als Werbestele, Bestelleingabe und zur Unterhaltung der Kunden. Vorteile: Die Angestellten werden bei der Bestellannahme und dem Kassieren entlastet. Das Unternehmen kann zusätzliche Angebote über die Touch-Displays ausspielen – und das direkt am Point of Sale (PoS). Hier wirken Kaufimpulse extra stark.

Diese Technik effizient zu nutzen und in das eigene Marketing einzubinden, ist für viele Unternehmen eine effiziente Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen oder Bestandskunden auf neuen Wegen anzusprechen.

Offen für neue Chancen sein

2023 wird ein Jahr mit spannenden Herausforderungen und zahllosen neuen Möglichkeiten, die eigene Marke ins Rampenlicht zu rücken. Die digitale Welt bietet dafür die besten Chancen. Dank der ständigen Veränderungen tun sich immer wieder neue Felder auf, die Unternehmen nutzen können, um sich zu positionieren. Wer die Weichen jetzt geschickt stellt, kann ab Januar an der Konkurrenz vorbeiziehen und sich auf ein erfolgreiches Jahr freuen.

Artikelbild: Martin Mummel/GRVTY

Die fünf spannendsten Marketing-Trends für 2023
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Jan Rolfsmeyer

Jan Rolfsmeyer

Seit 2014 ist Jan Rolfsmeyer Experte im Bereich DOOH. Als Spezialist für digitale Werbestelen und deren Bespielung mit der innovativen Software Panelkiosk ist er bei Signo Display für die Bereiche Entwicklung, Planung, Verkauf und Schulung verantwortlich. Zudem hat er fast 20 Jahre Erfahrung in Bereich Einzelhandel. In seiner Heimatstadt betreiben Jan Rolfsmeyer und seine Frau erfolgreich ein Bastelfachgeschäft – er weiß, was Kunden wünschen.

3 Reaktionen zu “Die fünf spannendsten Marketing-Trends für 2023”

  1. benjamin

    ich habe deinen Blogpost mit großem Interesse gelesen und finde es faszinierend, wie sich die Wahrnehmung der Welt und das Konsumverhalten der Menschen verändern. Es ist wahr, dass wir heutzutage mit nur einem Mausklick Zugang zu den unterschiedlichsten Orten und Kulturen haben.

    Besonders interessant finde ich auch den Aspekt des Recruiting als Marketing-Schlachtfeld. In Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuziehen. Neben einem attraktiven Gehalt sind flexible Arbeitsplatzmodelle, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie soziales Engagement und eine positive Unternehmenskultur ausschlaggebend. Es ist spannend zu beobachten, wie Unternehmen neue Wege gehen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und talentierte Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.

    Vielen Dank für diesen informativen und inspirierenden Blogpost, der einen Blick auf die Veränderungen in unserer Gesellschaft und Wirtschaft wirft. Ich freue mich darauf, weitere Beiträge von dir zu lesen und mehr über die Entwicklungen in diesen Bereichen zu erfahren.

    Antworten
  2. Diana

    Hallo Jan,

    danke für die Vorstellung der Trends in diesem Jahr. Ich finde es spannend, was sich Jahr für Jahr für neue Chance ergeben. Da ich im Bereich Digital Signage arbeite, finde ich diesen Trend natürlich mehr als spannend.

    Liebe Grüße
    Diana

    Antworten
  3. Jan

    Mir gefällt besonders die Betonung der Bedeutung lokaler Gemeinschaften und des Engagements in der eigenen Region. In einer zunehmend digitalisierten Welt scheint es, als würden wir uns mehr denn je nach echten zwischenmenschlichen Beziehungen und lokalen Interaktionen sehnen. Es ermutigt mich zu sehen, dass Unternehmen und Werbetreibende diese Bedürfnisse erkennen und darauf reagieren, indem sie sich lokal engagieren und regionale Zulieferer unterstützen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur auf den globalen Markt konzentrieren, sondern auch den lokalen Markt stärken und unsere Gemeinschaften unterstützen. Es ist eine Chance für uns alle, etwas Gutes zu tun und gleichzeitig unseren eigenen Ruf zu verbessern.

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