Hashtags: Grundlegende Tipps, wie du sie richtig nutzt

Hashtags: Zehn grundlegende Tipps, wie du sie richtig nutzt

Was macht einen guten Hashtag aus? Wie viele Hashtags sind eigentlich sinnvoll? Welche sind die besten? Wo platziere ich meine Hashtags? Wer bestimmt die Regeln dafür? Antworten darauf geben wir in diesem Artikel.

Im Grunde genommen ist alles zum Thema Hashtags erzählt – sollte man meinen. Doch gibt es irgendwie keine einhellige Meinung über die Bedeutung von Hashtags und deren Nutzung. Anders ist uns die Beachtung, die eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Thema Hashtag erfahren hat, nicht zu erklären. Wusstest du zum Beispiel, dass weniger Hashtags in der Regel mehr Interaktionen hervorrufen? Vermutlich nicht – wir waren auch überrascht.

In diesem Beitrag entmystifizieren wir die Mär von diesen sagenumwobenen Doppelkreuzen. Ein für alle Mal. Und danach möchten wir nicht mehr darüber sprechen. Einverstanden?

Nur fürs Protokoll: Was ist nochmal ein Hashtag?

Damit wir alle von derselben Sache sprechen, sei schnell eine kurze Definition von Hashtags eingeworfen:

Ein Hashtag ist erstmal nur ein Doppelkreuz. Versehen mit einem bestimmten Schlagwort, ist es allerdings ein bedeutendes Instrument im Social-Media-Marketing. Der Hashtag dient dazu, Nachrichten oder Botschaften oder sonstige Inhalte im Social Web zu gewissen Themen auffindbar zu machen. Hiermit können beispielsweise Ereignisse, Aktionen oder Hypes gemeint sein. Der Begriff ist aus den englischen Wörter hash für das Schriftzeichen Raute sowie tag für markieren zusammengesetzt.

Wer es noch detaillierter oder theoretischer mag, dem empfehlen wir einen Blick in Wikipedia zum Stichwort Hashtag. Dort ist unter anderem die Rede von „Zeichenkette“ oder „Meta-Tag“. Gucken wir uns mal drei Beispiele an:

#cbb20: Dieser Hashtag deutet auf die zweite Auflage vom Corporate Blog Barcamp im Jahre 2020 hin. „cbb“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Veranstaltung zusammen. „20“ entspricht der Jahreszahl.

#digiform: Unser Hashtag im Rahmen der gleichnamigen Blogparade zum Thema Digitale Reformation. Anlass war der 500. Jahrestag der Reformation nach Luther. Stichwort Digitale Transformation.

#metoo: Sinnbild für den Kampf gegen sexuelle Übergriffe, Missbrauch und Diskriminierung. Entstanden ist er nach einem Artikel in der „New York Times“ im Jahr 2017 über den Filmproduzent Harvey Weinstein.

Grundsätzlich gibt es mit Branded Hashtags und Community Hashtags zwei Arten eines Hashtag:

Branded Hashtags werden von Marken in Verbindung mit aktuellen Kampagnen oder Events in Umlauf gebracht. Sie bilden eine gute Möglichkeit für die Einbindung von User-generated Content (UGC) und zumindest für kurze Zeit erhöhten Social Buzz. Zum #SuperBowl gibt es beispielsweise jede Menge solcher Inhalte.

Community Hashtags beziehen sich in der Regel unabhängig von Marken auf spezielle (Nischen-)Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und sind demnach nachhaltiger. Hiermit können Unternehmen ihre Haltung verdeutlichen.

Nur für dich ganz allein: Welche Tipps helfen weiter?

Die Kollegen von Seokratie haben sich dem Thema Hashtags gewidmet und fünf Tipps für die richtige Anwendung in ein Video gepackt. Diese Hilfestellungen greifen wir an dieser Stelle gerne auf und ergänzen sie um weitere Tipps und Links. Außerdem zeigen wir dir, was nicht funktioniert.

Nur der Vollständigkeit halber: Wieso überhaupt Hashtags?

  1. Platzierung: Wir empfehlen dir, die Hashtags im Anschluss an die Story am Ende des Posts zu setzen. LinkedIn bietet die Option mittlerweile in dieser Form separat an. Dadurch liest sich der Post deutlich besser und wird sinnvoll ergänzt. Bei Instagram ist diese Herangehensweise längst etabliert, bei Twitter setzt sich dieser Trend zunehmend durch.
  2. Auswahl: Nutze Hashtags, die zu dir und deiner Organisation passen. Beliebig auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, nützt niemandem etwas. Sich selbst einen Hashtag auszudenken, kann ebenfalls zum Erfolg führen. Dann sollte es sich allerdings um einen Hashtag handeln, der sich konkret an die Community richtet.
  3. Kreativität: An welchen Events nimmst du teil oder welche Themen treiben dich um? Gebe Einblicke in deine Arbeit und Insider-Wissen preis, um deinen vielleicht noch kleinen Account besonders zu gestalten. Lieber außergewöhnlich als nur unbekannt. Gegebenenfalls orientierst du dich an bestehenden Hashtags und modifizierst diese.
  4. Story: Oute dich öfter als Local Hero! Wusstest du, dass Hashtags und Geo-Locations ihre eigenen Stories mit teilweise enormer Reichweite haben? Instagram zeigt dir die Stories automatisch an. Wenn nicht, findest du sie ganz oben bei der Ortsangabe. Außerdem gibt es zu fast jeder Aktion in deiner Stadt oder Region einen etablieren Hashtag.
  5. Markierung: Wir beobachten in letzter Zeit häufiger, dass verwandte Accounts auf den Bildern markiert werden. Ein probates Mittel, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Eine Idee, die weder überstrapaziert noch ohne irgendeine Rücksprache erfolgen sollte. Denn inzwischen zeigen sich viele User von dieser Methode genervt – und sperren denjenigen, der sie ständig ungefragt markiert.

Hashtag-No-Go: Auch wenn Instagram bis zu 30 Hashtags zulässt, ist eine solche Anzahl absolut irrsinnig. Ab einer gewissen Menge nimmt die Reichweite sogar ab. Eine Studie zur optimalen Hashtag-Anzahl ergab, dass weniger als zehn Hashtags pro Post weitaus effektiver sind.

Nur für den Notfall: Wie generierst du sinnvolle Hashtags?

Wir legen dir die vorherigen Tipps ans Herz. Solltest du damit nicht auf Anhieb eigene Hashtags generieren, helfen Tools weiter. Denn keine Hashtags sind auch keine Lösung. Ohne sie kommst du im wahrsten Wortsinn nicht weit.

Damit du deine Sichtbarkeit und Reichweite steigerst, benötigst du dennoch etwas mehr als einen Hashtag-Generator. Schreibe immer eine kleine Geschichte zu deinem Bild oder Post und nutze bis zu zehn Hashtags. Manchmal reicht es übrigens schon aus, anstelle eines Singulars den Plural zu nutzen.

Hier folgen fünf Hashtag-Generatoren, welche für Instagram, Twitter und LinkedIn gleichermaßen funktionieren:

Tagsfinder: Das Schöne an diesem Generator ist die Spracheinstellung. Es stehen nahezu alle Sprachen zur Verfügung. Außerdem lassen sich bestimmte Hashtag-Parameter ausschließen.

Sistrix: Der Hashtag-Generator basiert auf über 15 Milliarden Kombinationen und ist explizit für Instagram gedacht. Die Nutzung des Tools ist bis zu 25 Abfragen pro Tag kostenlos.

Likeometer: Dieses Tool ist sehr einfach gehalten. Es liefert dir 30 weitere Hashtags zu einem bestimmten Schlagwort. Fällt dir gar kein eigener Hashtag ein, ist dieses Tool nicht geeignet.

All Hashtag: Es gibt hier drei Filteroptionen, um die richtigen Hashtags zu finden. Zwar ist dieser Hashtag-Generator auf Englisch, die Nutzung bleibt inklusive Kopierfunktion total easy.

Composer: Kein Tool für Design-Liebhaber. Der Instagram Hashtag Composer von Fanpage Karma ist schlicht gestaltet, bietet jedoch mit automatisch erstellten Listen ein Alleinstellungsmerkmal.

Fazit: Weniger Hashtags bedeuten mehr Social Buzz!

Der Nutzen von Hashtags ist statistisch nachweisbar, aber nicht überzubewerten. Klar ist, dass die richtigen Hashtags zu wählen sind – zusätzliche Interaktionen und Reichweiten sind dann sehr wahrscheinlich. „Richtig“ bedeutet in diesem Zusammenhang abwechslungsreich, authentisch und akribisch. Nicht mainstreaming, marginal oder manipulativ.

Allerdings hilft viel nicht viel. Und was bei dem einen Bild funktioniert, passt beim nächsten überhaupt nicht. Zumal das Nutzerbedürfnis nach hochqualitativen Inhalten unangetastet bleibt. Oder besser ausgedrückt: Dir nutzen die perfekten Hashtags rein gar nichts, wenn du deine Community ignorierst und keinen überzeugenden Content präsentierst.

Artikelbild: Martin Mummel/GRVTY

Hashtags: Zehn grundlegende Tipps, wie du sie richtig nutzt
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Stefan Schütz

Stefan Schütz

Stefan Schütz ist als Senior Manager Corporate Communications bei einer Not-for-Profit-Organisation für interne und externe Kommunikationsprozesse zu strategischen Fragestellungen und crossmedialen Maßnahmen zuständig. Seit mehreren Jahren schreibt das waschechte Nordlicht als bekennender Content-Enthusiast in seinem Blog PR-Stunt über klassische Kommunikationsthemen, Social Media und Content-Marketing.

8 Reaktionen zu “Hashtags: Zehn grundlegende Tipps, wie du sie richtig nutzt”

  1. Thomas Schuster
    Thomas Schuster

    Lieber Stefan Schütz,
    ein großartiger Beitrag voll auf den Punkt. Wissenstransfer ohne Schnickschnack.
    Danke dafür.

    Antworten
  2. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Hallo Thomas,

    #ichhabezudanken ;-)

    Viele Grüße
    Stefan

    Antworten
  3. DoSchu

    Super Artikel!
    Eine Ergänzung bei den Tools zur Identifizierung geeigneter Hashtags: Da nutze ich gerne die Hashtag Suggestions von Ritetag. Den Fokus legt Ritetag zwar auf Twitter, es gibt in den Details jedoch jeweils Hinweise für den Hashtag auf Instagram.
    Herzliche Grüße!

    Antworten
  4. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Vielen Dank – auch für den Tipp!

    Ich kannte Ritetag bislang nicht und muss ehrlich zugeben: meine Kontaktdaten gebe ich ungern raus und schon gar nicht für einen Hashtag. Warum sollte ich mich also über Facebook, Twitter oder Buffer dort anmelden, wenn es auch wie im Beitrag gezeigt anders geht? Das ist aber wirklich nur meine subjektive Meinung ;-)

    Grüße zurück
    Stefan

    Antworten
  5. Karina Vonderlinden

    Hallo Herr Schütz, Danke für Ihren guten Artikel! Ich habe mal eine Frage, da ich im Netz und in der einschlägigen Literatur nichts gefunden habe … gibt es „Ausschluss-Hashtags“ im Sinne von „die hinterlege ich jetzt und dann werden mir entsprechend getaggte Artikel nicht mehr angezeigt“? Ich würde mich freuen über eine kurze Antwort, denke ja nicht dass es sowas gibt. Aber sinnvoll wäre es, wenn man einfach gewisse politische Strömungen, einschlägige Trends etc. in seinem News-Stream haben möchte. Viele Grüße, Karina Vonderlinden

    Antworten
  6. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Hallo Frau Vonderlinden,

    ich verstehe, was Sie meinen. Es besteht in einigen Networks (z.B. Facebook oder YouTube) die Möglichkeit ausgewählte Wörter, Wort-Kombinationen oder bestimmte Sprachen in den Kommentaren zu sperren. Das könnte eine Krücke für „Ausschluss-Hashtags“ sein. Schauen Sie doch exemplarisch hier: https://support.google.com/youtube/answer/9483359 oder suchen Sie in diese Richtung weiter.

    Viele Grüße und Danke für die Anregung
    Stefan Schütz

    Antworten
  7. Joe

    Guter Artikel.

    Die Polizei Pforzheim benutzt Hashtags auf Facebook zum Querlesen von Texten. OMG. So etwas Umständliches habe ich noch nie gesehen vorher. Das muss jemand sein, der bis vor kurzem noch Schreibmaschine und Fettdruck benutzt hat. Begründung total abstrus, da am Anfang eines Postings sogar ein, zwei zusammenfassende Sätze stehen. Da braucht #keinMensch #Hashtags um bei der #PolizeiPforzheim #Artikel #quer zu #lesen. Da bleibt nur #Kopfschütteln.

    Antworten
  8. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Hallo Joe,

    danke für dein Feedback. Mir ist dieses Vorgehen nicht bekannt, kann mir aber beispielsweise den Einsatz von KI hier ganz gut vorstellen. Also Hashtags auszulesen, anstatt wie von dir beschrieben das manuell zu tun. Im Sommer 2020 gab es eine schöne Aktion der Polizei Pforzheim: Unter #10hPPPf gab es einen Twitter-Marathon, bei dem zehn Stunden lang aus dem Polizeipräsidium berichtet wurde.

    Beste Grüße
    Stefan

    Antworten

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