Personas im Content-Marketing – Dr. Jekyll, Mr. Hyde und weitere zwiespältige Zielgruppen mit Doppelleben

Personas im Content-Marketing – Dr. Jekyll, Mr. Hyde und weitere zwiespältige Zielgruppen mit Doppelleben [Remastered]

Hand aufs Herz: Content-Marketing in Gänze zu verstehen, ist gar nicht so leicht. Diese vermeintliche Metadisziplin dann noch in die Tat umzusetzen, umso weniger. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stehen oftmals vor großen Herausforderungen. Wie lässt sich Content-Marketing effektiv umsetzen?

Eine Schlüsselrolle bei der Beantwortung dieser Frage nehmen Zielgruppen ein. Besser ausgedrückt: Personas. Schließlich gilt es den Kunden und nicht das Produkt in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Wir zeigen euch, wie Persona-Marketing die Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche des Kunden durchdringt und damit zum Ausgangspunkt moderner Kommunikation wird.

Relevante Inhalte für die suchenden Zielgruppen publizieren

Zur Annäherung an das Thema Personas im Content-Marketing bedarf es eines grundlegenden Verständnisses. Unseres lautet: ohne Strategie keine Kommunikation! Das bedeutet, dass neben der Kundenorientierung vorab Ziele zu definieren sind. Aus unserer Sicht bedingen eine strategische Ausrichtung und passgenaue Zielvorgaben einander.

Das war schon immer so. Am Anfang war das Feuer. Vorgaben des Content-Marketings haben die Grundlagen nachhaltiger Wirtschaftlichkeit nicht verändert. Die einer effizienten und somit erfolgreichen Kommunikationsstrategie ebenfalls nicht. Ohnehin sind am Content-Marketing nach Kresse & Discher nur zwei Faktoren wirklich neu:

Erstens der systematische Ansatz, das Storytelling in einen Inbound-Marketing-Prozess zu überführen. Bei dieser Art Storytelling geht es darum, von den Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Also nicht nur um den Inhalt, um die Geschichte als solche. Wir sprechen deshalb von Dialog und Dominanz.

Dialog, das sind die nutzwertigen Inhalte, die auch immer ein Stück weit im Dialog mit der Zielgruppe entstehen. Dominanz, das ist die Durchsetzungsfähigkeit gegenüber anderen Inhalten im Netz. Die Aufgabe an die Kommunikation in den Unternehmen lautet also heute: Wie bekomme ich meine Botschaft an die Zielgruppe, ohne ihr auf die Nerven zu gehen?

Und zweitens die Komplexität. Im Content-Marketing spielen verschiedene Kommunikationsdisziplinen, -formate und -kanäle zusammen. So etwas gelingt nur mit einer klaren Strategie – und auch nur mit entsprechender Vorbereitung der Mitarbeiter und Prozesse im operativen Bereich.

Von den Zielen über Zielgruppen hin zu Buyer Personas

Um Ziele zu definieren, wird in der Regel der Key Performance Indicator (KPI) bemüht. Hierbei handelt es sich um eine Leistungskennzahl, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder sogenannter kritischer Erfolgsfaktoren wie Gewinnmaximierung innerhalb einer Organisation gemessen und ermittelt werden kann. In Bezug auf die relevante Zielgruppe ist das zum Beispiel die prozentuale Steigerung der Interaktionsrate auf der Facebook-Page.

Der direkte Dialog wird dadurch gefördert, das Vertrauen gestärkt und in Summe immerzu eifrig auf die Marke eingezahlt. Corporate Publishing deckt dabei den Part der manifesten Orientierung am Kundennutzen und an den Bedürfnissen der Kunden ab. Für weitere Erläuterungen empfehlen wir einen Blick in das Whitepaper „KPIs im Content-Marketing – A never ending story“ vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).

Exkurs: Bedeutungslosigkeit des Gießkannenprinzips

In der Vergangenheit wurden etwa Journalisten und Redaktionen mit zum Teil langweiligen Geschichten konfrontiert. Platt gesagt: Viel mehr adäquate Abnehmer gab es auch nicht. Die Auswahl an Adressaten war schlichtweg Mangelware.

Sämtliche Bemühungen, aus der Masse herauszustechen, waren eher zaghaft – und entsprechend halbherzig war dann auch die zielgruppenspezifische Ansprache. Außerdem hat das „Gießkannenprinzip“ ja lange Zeit hervorragend funktioniert. Ein offener Dialog wurde allerdings weder gesucht noch in Betracht gezogen und in keiner Weise gefördert oder individuell auf verschiedene Plattformen ausgerichtet. Against Content-Marketing sozusagen.

Das Gießkannenprinzip bedeutet im auf die Öffentlichkeitsarbeit übertragenen Sinne , dass weder der tatsächliche Bedarf noch die zeitliche Abfolge oder die gewichtete Dringlichkeit eingehend geprüft sowie etwaige Neuigkeiten gleichmäßig über die gesamte Zielgruppe und ohne Berücksichtigung regionaler Unterschiede verteilt werden.

Richtig spannend wird es, wenn eine noch persönlichere und gezieltere Ansprache der Zielgruppe im Zentrum des Geschehens steht. Und das ist aufgrund neuerer Plattformen wie Online-Magazinen, Corporate Blogs oder Podcasts sowie Möglichkeiten der transparenten Anteilnahme und Selbstverwirklichung via Social Media unabdingbar. Nicht zuletzt, weil die Zielgruppen respektive Personas als prototypische Zielgruppenvertreter vielfältiger und anspruchsvoller geworden sind. Botschaften, Storys und Inhalte lassen sich heutzutage einzig und allein mit nutzenstiftendem Mehrwert platzieren. Alles andere ist bedeutungslos geworden. Eine gewisse Relevanz lässt sich in diesem Kontext mit dem sogenannten Targeting erzielen.

TIPP: In seinem Beitrag „Wie du Buyer Personas für effektives Content-Marketing nutzt“ hat Robert Weller den Personas-Begriff treffend erklärt. Zudem gibt er darin einige gute Ratschläge und ein Template zum Praxiseinsatz.

Mit smarten Custom Audiences das Targeting optimieren

Kommen wir noch einmal zurück zum oben genannten Beispiel der Facebook-Page. Ob Werbeanzeigen in diesem Social Network erfolgreich sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Creatives müssen ganzheitlich abgestimmt, die Texte auf den Punkt geschrieben und die Platzierungen weise gewählt sein. Aber vor allem muss das Targeting passen. Hierfür bietet Facebook die Option sogenannte Custom Audiences zu erstellen.

Targeting (englisch; Zielbestimmung) bezeichnet die genaue Zielgruppenansprache im Social Web respektive Online-Marketing. Genauer handelt es sich um die Zielgruppenbestimmung im Vorfeld einer jeden Werbekampagne und deren Steuerung. Den Werbetreibenden stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Zielgruppen-Eingrenzung zur Verfügung.

Hinsichtlich Interessen oder demografischem Targeting gibt es bei Facebook die Möglichkeit zu wählen, welche Attribute wie beispielsweise „Likes auf Seiten“ sowie demografischen Eigenschaften wie „Alter“ oder „Geschlecht“ Nutzer erfüllen sollen, um die entsprechenden Werbeanzeigen zu sehen. Diese sind jedoch aufgrund der Facebook-Algorithmen oft zu ungenau. Das geht besser – hier kommen die Custom Audiences ins Spiel.

Custom Audiences sind Zielgruppen, die Werbetreibende via Facebook nutzen, um Werbeanzeigen noch genauer auszusteuern. Neben diesen speziellen Targeting-Möglichkeiten lassen sich noch weitere Funktionen wie sogenannte Lookalike Audiences ansteuern.

Custom Audiences ermöglichen es, bestimmte Nutzer oder Personas mittels Daten genauer zu targetieren. Diese Daten stammen unter anderem vom eigenen Online-Shop, Corporate Blog oder von der Website. Analyse-Tools von Google oder der jeweils genutzten Plattform bieten zusätzlich einen zuverlässigen Datenpool. Selbstverständlich sind stets die Regeln der DSGVO und Werbeeinwilligungen zu befolgen.

Die Daten der Plattform-Besucher lassen sich weiter unterteilen –  je nach Aktion, die diese durchgeführt haben:

  • Interessierte („Engagers“),
  • Website-Seitenbesucher („Page View“),
  • Besuchern einer Produktseite („View Content“),
  • Personen, die etwas dem Warenkorb hinzugefügt haben („Add to Caart“)
  • Nutzern, die einen angefangenen Kauf nicht abschlossen („Initiated Checkout“)
TIPP: Im Beitrag „Die besten Custom Audiences“ gibt es einen Guide und mehrere Infografiken, um in fünf einfachen Schritten zur individuellen und optimalen Persona-Ansprache zu gelangen.

Experten Roundup über Begriff und Auslegung von Personas

Unsere subjektiven Erfahrungen als Kommunikatoren haben uns gelehrt, dass eine eingehende Beschreibung von Personas in vielerlei Hinsicht Türen öffnet. Für ein Aha-Erlebnis sorgt. Unternehmen spüren verstärkt die Wichtigkeit ihrer Zielgruppen und bekommen ein Gefühl für deren Heterogenität. Die Kunden wiederum fühlen sich schneller verstanden und abgeholt. Kein Wunder, sind die Inhalte doch quasi aus der Sicht der Persona für die Personae entstanden.

Folglich ist die die Definition von Personas eine sinnvolle Methode, um Ziele rund um die entsprechende Gruppe zu entwickeln und ausgehend von der aktuellen Situation eine geeignete Strategie zu generieren.

Bevor wir die Erstellung einer Persona konkretisieren und das nötige Rüstzeug an die Hand geben, sei noch folgende Frage gestattet. Warum sprechen wir eigentlich im Plural zumeist von Personas und nicht von Personae? Im Vorfeld dieses Beitrags haben wir in der Facebook-Gruppe „Strategisches Content Marketing“ genau diese vermeintlich banale Frage in den Content-Raum gestellt.

Exkurs: Heißt es nun eher Personas oder Personae?

Denn bei aller Liebe zum Marketingsprech und „Flow“ von Buyer Personas – uns haben handfestere Gründe für diese Wortwahl interessiert. Die Namen der Zitatgeber sind mit passenden Beiträgen zum hiesigen Thema versehen. Einige Auszüge aus den Antworten der Experten:

Benjamin Discher orientiert sich vermehrt an amerikanischen Quellen, wo gängig von Personas die Rede ist. So haben sich eben die Vorgaben aus der englischsprachigen Literatur und den Blogs abermals durchgesetzt. Laut Duden ist der Plural jedoch eindeutig Personae.


Robert Nagel meint: Wenn man im Content-Marketing-Kosmos eine konsequente Grammatik nach Duden einführen wollte, wären wir ohnehin tagelang damit beschäftigt, fehlende Kopplungen nachzuholen und Anglizismen zu korrigieren.


Mirko Lange schreibt zu Recht, dass Sprache der Verständigung dient und etwas Lebendiges, nichts Dogmatisches ist. Was ist denn der Vorteil, wenn man „Personae“ sagt, wenn jeder „Personas“ versteht?


Melanie Tamble schlägt in die gleiche Kerbe: Gerade im Internet setzt sich der Sprachgebrauch noch viel schneller durch. Denn nur das, was gesucht wird, kann auch gefunden werden. Wie sprechen eigentlich meine Kunden, und nach welchen Begriffen suchen sie?


Mechthild Wachter fasst in einer ausführlichen Stellungnahme einen Text von Klaus Kresse mit einem wunderbaren Fazit zusammen: Nach der Regel „Esst mehr Exkremente – 35 Billionen Fliegen können sich nicht irren!“ sollten wir die zwar inkorrekte, aber weitaus stärker verbreitete Variante Personas verwenden.


Eine herkömmliche Google-Suche unsererseits im Inkognito-Modus unterstreicht sämtliche getätigten Aussagen: Bei „Personas“ werden rund 1,9 Milliarden Ergebnisse angezeigt, bei „Personae“ sind es knapp über fünf Millionen Treffer. Google-Trends zeigt genau diese Erkenntnis nur nochmals in Farbe und bunt.

Konsequent die Rolle der Persona einnehmen und ausleben

Zugegeben: Es sind Nuancen, die den Unterschied von Zielgruppen und Personas ausmachen. Der Polemik gegen die Personas-Denke von Matthias Jahn können wir trotzdem nichts abgewinnen. Er schreibt:

Personas sind auch nur alte Zielgruppen mit neuem Lebenslauf. Wie wär es mal mit wirklicher Kundenorientierung? Überlasst den Menschen, was sie sehen wollen. Denn auch wie eine Marke kommuniziert, beeinflusst das Image.

Customizing steht für die Anpassung eines Serienprodukts an die Bedürfnisse und Wünsche eines einzelnen Kunden. Diese psychologischen Faktoren sind unter anderem bei der Bestimmung von Personas von Bedeutung. Oft wird ergänzend von Personalisierung oder Kundenspezifika gesprochen.

Zumal einige Kritikpunkte aus dem zuvor zitierten Beitrag bezüglich „Customizing“ vielleicht berechtigt sind. Jedoch bei korrekter Handhabung eher den Befürwortern von Personas und eben nicht alleine denen des anorganischen Zielgruppen-Ansatzes in die Karten spielen. So halten wir es wie Mirko Lange:

Im Hinblick auf Inhalte müssen wir über den Tellerrand der klassischen Zielgruppendefinitionen schauen und uns noch näher mit den Bedürfnissen der Zielgruppen auseinandersetzen. Personas sind nichts anderes als Bedürfnisgruppen, Cluster von Bedürfnissen die wir in unseren Zielgruppen wiederfinden. Es geht also nicht darum, die klassische Zielgruppendefinition herzunehmen und einfach ein Foto drauf zu klatschen und sich drei Tage lang zu überlegen, wie die Katze der Persona heißt.

TIPP: Ergänzend hierzu hat Team-Mitglied Benjamin Brückner den Begriff der „Reader Persona – der Mensch hinter dem Leser“ erörtert. Marc Ostermann ist darüber hinaus dem leidigen und oft vernachlässigten Dauerthema „Die Definition der Zielgruppe“ nachgegangen.

Das Persona-Konzept anhand eines erprobten Praxisbeispiels

Uns geht es in erster Linie darum, praxistaugliche Anregungen aufzuzeigen. Deshalb haben wir nachstehend die existenziellen Charakteristika in Form einer Infografik dargestellt, die unseres Erachtens in das Profil einer individuellen Persona hineingehören:

Infografik: Über Personas und zwiespältige Zielgruppen im Content Marketing

Infografik: Über Personas und zwiespältige Zielgruppen im Content-Marketing

Eine strikte Trennung der drei Hauptkriterien samt Details ist deutlich erkennbar nicht gegeben und für ein facettenreiches und doch zugespitztes Gesamtbild nicht gewollt. Mit diesen – im wahren Wortsinn – Gesichtspunkten lassen sich branchenübergreifend unendlich viele Personas kreieren und auf bestimmte Erfordernisse zuschneiden.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Eine Not-for-Profit-Organisation hat mit Telefoninterviews und einer Online-Umfrage inklusive Webanalyse die Basis für ihre Personas gelegt. Befragt wurden Mitarbeiter von Bestandskunden in unterschiedlichen Positionen sowie potenzielle Neukunden mit im Vorfeld signalisiertem Interesse. Mit anderen Worten, es gab Kontakt – zum Beispiel auf einem Kongress oder aufgrund einer konkreten Anfrage. Die Unternehmen wiesen verschiedene Größen auf und bildeten zusammen mit den befragten Mitarbeitern einen Querschnitt der Zielgruppen.

Herausgekommen sind ein Dutzend Personas. Diese wurden anschließend im Rahmen der Social-Media-Strategie geclustert und die soziodemografischen Merkmale um Medienkompetenzen sowie psychologische Faktoren ergänzt.

Gerhard Dörber ist 55 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau in einer schicken Vorstadtvilla im Siegerland. Die gemeinsamen Kinder Anna-Lena (25) und Gregor (28) sind aus dem Haus. Anna-Lena studiert in Düsseldorf Internationales Marketing, Gregor macht nach seinem abgeschlossenen BWL-Studium derzeit ein Praktikum bei einem Industrieunternehmen in München. Beide Kinder helfen in Sachen Mediennutzung und modernem Marketing und übernehmen später gemeinsam den Familienbetrieb.

Herr Dörber treibt in seinem Handelsunternehmen gerade die Digitale Transformation voran. Dabei erhält er Support von einer Agentur aus der Region. Der Markt ist hart umkämpft, weshalb er unter anderem eine Benchmark-Analyse in Auftrag gibt. Zudem optimiert er die Bestellprozesse für seine Kunden und die Internetseite reichert er mit relevanten Inhalten an. Dörber will insgesamt die Sichtbarkeit erhöhen und mit einer verbesserten Außendarstellung seine bis dato gute Marktposition weiter ausbauen. Über das Online-Magazin der Not-for-Profit-Organisation gelangt er zu für ihn wichtigen Informationen. Schnell vereinbar er telefonisch einen Termin, um geeignete Lösungen für die geplanten Prozesse zu finden.

TIPP: Mit MakeMyPersona von HubSpot können aktiv erste Gehversuche unternommen und bequem Personas erstellt werden. Mehr als ein Dutzend Fragen führen zu einem visuellen Avatar – zu Frank Ken Stein beispielsweise. Außerdem finden Interessierte eine Personas-Checkliste bei Scompler.

Fazit: Personas bieten mehr als ein Gesicht und Haustier

Unser aller Credo lautet sinngemäß, immerzu an den Kunden zu denken. Die Verdichtung diverser Zielgruppenprofile auf einzelne, möglichst detailliert beschriebene Prototypen hilft in letzter Konsequenz dabei.

Andererseits repräsentieren Personas lediglich jeweils einen einzigen hypothetischen Durchschnittskunden. Eine annähernd treffsichere und individuelle Ansprache verlangt deshalb nach mehreren definierten Personas. Der Zeitaufwand dafür ist nicht zu unterschätzen.

Doch gibt es aus Unternehmenssicht nichts Schlimmeres, als sich von seinen Kunden zu entfernen oder sie nicht zu erreichen. Wir hätten es verhindern können. Deshalb lohnt sich der Aufwand und Einsatz.

Indem wir die Customer Journey und Interessen in die Betrachtung unserer Personas mit einbeziehen, nutzen wir die einzigartige Chance, uns vom Wettbewerb abzuheben. Wir haben verstanden.

Nutzt ihr Personas bei der täglichen Arbeit? Könnt ihr euch stets in diese detailgetreue Zielgruppe hineinversetzen? Was sagen eure Kunden, wenn sie von einem zum Leben erweckten Individuum angesprochen werden?
Personas im Content-Marketing – Dr. Jekyll, Mr. Hyde und weitere zwiespältige Zielgruppen mit Doppelleben [Remastered]
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Stefan Schütz

Stefan Schütz

Stefan Schütz ist als Senior Manager Corporate Communications bei einer Not-for-Profit-Organisation für interne und externe Kommunikationsprozesse zu strategischen Fragestellungen und crossmedialen Maßnahmen zuständig. Seit mehreren Jahren schreibt das waschechte Nordlicht als bekennender Content-Enthusiast in seinem Blog PR-Stunt über klassische Kommunikationsthemen, Social Media und Content-Marketing.

8 Reaktionen zu “Personas im Content-Marketing – Dr. Jekyll, Mr. Hyde und weitere zwiespältige Zielgruppen mit Doppelleben [Remastered]”

  1. Mathias Jahn

    Lieber Herr Schütz, vielen Dank für die (wenn auch nicht namentliche) Erwähnung – ich bin der Verfasser der Polemik :-).

    Ich glaube gern, „dass eine eingehende Beschreibung von Personas in jeglicher Hinsicht Türen öffnet. Für ein Aha-Erlebnis sorgt“, wie Sie schreiben. Aber doch nur bei Menschen, die vorher nicht mit Zielgruppen gearbeitet haben, oder? Ich glaube, meine erste Persona habe ich Mitte der Neunziger kennenlernen dürfen (inklusive Soziodemographie und Psychologie). Insofern finde ich es positiv und erstrebenswert, wenn Unternehmen so dazu gebracht werden, ihre Kunden ernstzunehmen. Ich bleibe aber dabei, dass das (für viele Unternehmen) nichts Neues ist.

    Und meinen Hauptkritikpunkt haben Sie ja immerhin übernommen: Personas repräsentieren „einen einzigen hypothetischen Durchschnittskunden.“ Die „treffsichere Ansprache“ verlangt auch Ihrer Einschätzung nach „mehrere definierte Pesonas“. Sehe ich auch so: Einige Hundert dürften für die heutigen „atomisierten Zielgruppen“ aber genügen. Leider begnügen sich die meisten Unternehmen mit maximal vier oder fünf (das wird sonst auch richtig teuer). Also sind wir dann doch nicht weiter als Mitte der Neunziger…

    Ansonsten wünsche ich weiterhin viel Erfolg! Gruß aus Hamburg, MJ

    Antworten
    1. Stefan Schütz
      Stefan Schütz

      Moin Moin Herr Jahn,

      ich weiß natürlich wer Sie sind und finde es großartig, dass Sie hier nochmals konstruktiv Stellung beziehen!

      Im Grunde sind wir uns ja einig: die Sache hat vielleicht nur einen anderen Namen bekommen, aber die Wichtigkeit bleibt. So habe ich heute von „Zielgruppentypologie“ gehört – kommt Ihrem Ansatz der Neunziger wohl entgegen.

      Leider stelle ich nur immer wieder fest, dass zahlreiche Unternehmen (insbesondere Mittelständler, aber auch welche, von denen man das nie vermutet hätte) bei der Herangehensweise respektive Zielgruppenansprache im letzten oder vorletzten Jahrzehnt stehengeblieben sind.

      Das betrifft sowohl den Kern einer Markenpositionierung als auch banale PR-Basics und Gedanken zum Content Marketing oder sonstigen vermeintlichen Trends aus Unternehmersicht. Diese erschreckende Erkenntnis kam mir übrigens neulich nochmals bei einem Startup!

      Betreiben wir weiterhin gemeinsam Aufklärungsarbeit, damit aus dem „alten Wein“ ein „leckerer“ wird…

      Viele Grüße in meine nordische Heimat
      Stefan Schütz

      p.s. sehr gerne nehme ich Ihren Namen nachträglich im Text mit auf ;-)

      Antworten
      1. Mathias Jahn

        :-)

        Antworten
  2. Melanie Tamble

    Lieber Stefan, brillanter Artikel. Vielen Dank auch für die Erwähnung und Vernetzung.

    @Mathias Jahn:
    Ich glaube, wir müssen uns langsam daran gewöhnen, dass Strategien im Internet nicht „komplett neu erfunden“ werden: Content Marketing, Buyer Personas, Storytelling, Influencer Marketing – alles schon mal da gewesen – alles prinzipiell „alter Wein“, aber kein kalter Kaffee. Denn bekanntlich kann Wein ja mit dem zunehmenden Reifeprozess durchaus besser und wertvoller werden. Genauso müssen Marketingstrategie im Web neu gedacht und anders ausgerichtet werden.
    Beim Content Marketing ist das besonders wichtig: Perspektiven zu ändern, den Kunden, respektive die Buyer Persona näher in den Fokus zu nehmen, besser herauszufinden, wer der Kunde ist, wie der Kunde denkt, was der Kunde will und vor allem, wonach der Kunde sucht?

    Wer also tatsächlich nur den alten Wein in neue Schläuche kippt, wird keinen besseren Wein daraus generieren. Wer aber dafür sorgt, dass sich die Qualität des Weines bessert, braucht noch nicht einmal einen neuen Schlauch, um ihn gut zu verkaufen.

    Beste Grüße

    Melanie Tamblé

    Antworten
    1. Stefan Schütz
      Stefan Schütz

      Hallo Melanie,

      herzlichen Dank!

      Ich verstehe übrigens den Kommentar von Matthias Jahn auch als großes Lob und freue mich sehr darüber…

      Viele Grüße
      Stefan Schütz

      Antworten
    2. Mathias Jahn

      Sehr schönes Bild, das mit dem Wein! Gruß, MJ

      Antworten
  3. Maren Martschenko

    Lieber Stefan,

    ich bin ebenfalls ein großer Fan des Personansatzes. Ich bin auf ihn gestoßen, weil ich in Kürze in einer großen Firma einen Vortrag über die Einsatzmöglichkeiten der Methode für die PR halte. Du beschreibst in deinem Beitrag sehr anschaulich, unterhaltsam und kompetent, warum es sich lohnt, damit zu arbeiten. Vorallem deine Idee des Prototyping gefällt mir. Agilität wird auch in der strategischen Kommunikation immer wichtiger.
    Obwohl der Artikel bereits fast ein Jahr alt ist (was in Zeiten des Internets ja eine halbe Ewigkeit ist), hat er sein Haltbarkeitsdatum noch lange nicht erreicht :-)
    Danke dafür, habe ihn gleich mal in meiner Ecke des Internets verteilt.

    Viele Grüße
    Maren

    Antworten
    1. Stefan Schütz
      Stefan Schütz

      Hallo Maren,

      vielen Dank für dein schönes Feedback – wie ist denn dein Vortrag gelaufen?
      Wir sind ja immer bemüht „zeitlose“ Ansätze zu finden, aber dass ein Beitrag tatsächlich als solcher bezeichnet wird, passiert nicht so oft ;-)

      Liebe Grüße
      Stefan

      Antworten

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