Content is string! 10 Tipps für bessere Texte

Content is string! 10 Tipps für bessere Texte

Einige Blogger starten einen Text in etwa so: Thema finden, vom Thema begeistert sein und drauflos schreiben. Anschließend hochladen – der Leser wird sich schon durchfuchsen. Schön wär’s.

Tatsächlich müssen Texte schon etwas mehr unter der Haube haben, um richtig durchzustarten und Leser zu begeistern: Rechtschreibung, Struktur, innere Logik uvm. sind hierfür unverzichtbare „Tuning-Tools“. Aber wie immer macht letztlich die Übung den Meister. Und etwas Selbstdisziplin, versteht sich.

Hier sind 10 Tipps, damit du Texte schreibst, die mitreißen.

1. Achte auf deine Rechtschreibung

Eine Binsenweisheit und trotzdem lese ich immer wieder in Blogs hinein, die auf den ersten Blick vieles richtig machen: ein modernes Design, eine ansprechende „Über mich“-Seite – doch halt, was war das? Ein Buchstabendreher in der eigenen Biografie? Sorry, aber das geht gar nicht. Denn wer soll sich deine Seite angucken? Richtig, Leute, die du von dir überzeugen möchtest, Geschäftspartner zum Beispiel. Und welchen ersten Eindruck (und das ist der entscheidende) sollen die Menschen von dir bekommen, wenn du schon in deiner eigenen Biografie Rechtschreibfehler hast?

Achte IMMER auf Grammatik und Orthografie. Wenn du damit auf Kriegsfuß stehst, kannst du eines der zahlreichen und obendrein kostenlosen Online-Tools nutzen, um Schwachstellen ausfindig zu machen. Prinzipiell solltest du ein Mindestmaß an Sprachgefühl mitbringen, wenn du als Blogger erfolgreich sein möchtest. Ansonsten ist es wie der Versuch, Mathe-Professor zu werden, obwohl man das Fach in der Schule gehasst hat.

2. Logik ist dein Freund

Schreibe deinen Blogbeitrag konsequent und konsistent. Vermeide Füllwörter, Phrasen und Rechtfertigungen. Deine Leser wollen, dass du deinen Punkt schilderst und dabei nachvollziehbar zu genau diesem Punkt kommst. Zu keiner Zeit darf der Eindruck von Widersprüchen oder Irreführungen in deinem Beitrag entstehen. Egal, wie lange du schon bloggst oder wie viele Abonnenten du hast – jeder Beitrag muss rund sein. Du kannst es dir nicht leisten, schlampig zu schreiben, denn Enttäuschung sitzt bei Lesern meist tiefer als Respekt.

Es klingt hart, doch die User verzeihen in der Regel keine Fehler. Wenn sie spüren, dass du in deiner Sorgfalt nachlässt, werden sie sich von dir abwenden. Und das zu Recht – oder wie würdest du reagieren, wenn dein Lieblingsbäcker morgen harte Brötchen verkauft?

3. Fasse dich kurz

Schwafeln kann jeder, du aber respektierst die Zeit deiner Leser. Schreibe aktiv, verwende Verben und gehe sparsam mit Substantiven um, vermeide unnötige Fremdwörter, kurzum: Tu alles, um die innere Logik deines Textes durch eine äußere Struktur zu unterstützen. Denk an große Zitate der Menschheitsgeschichte (z. B. „I have a dream„), die in der Kürze umso effektiver und einfacher zu merken sind.

Prüfe, ob du Sätze streichen kannst. Viele Blogger ächten Schachtelsätze, doch ich sehe es etwas lockerer. Denn wenn ich nur kurze Hauptsätze lese, bekomme ich das Gefühl, ein Telegramm vor mir zu haben. Unsere Sprache erlaubt tolle Spielarten, und ich finde es unsinnig, diese Spielarten pauschal zu verbieten. Und ja, es soll auch Leser geben, die es schätzen, wenn Sätze mehr als sieben Wörter haben. ;)

4. Schreibe lebendig

Texte sind keine Bauanleitung. Überall wird im Web dazu geraten, an den Nutzen des eigenen Textes für den Leser zu denken. Das ist sinnvoll, aber Blogger sind nicht nur Dienstleister. Sie sind auch kreative Schreiber, deren Beiträge kleine Kunstwerke sind. Wenn deinen Texten das gewisse Etwas fehlt, können sie zwar nützlich, aber auch sehr langweilig sein. Und dann werden die Leser nicht dranbleiben, was schade für deinen Content wäre.

Verbessere deine Texte, aber bleibe dir immer selbst treu dabei. Überprüfe, welche Art von Blog du betreibst. Wenn du wie ich Rezensionen postest, kannst du ziemlich frei agieren, denn eine Rezension soll sowohl informieren, als auch unterhalten. Sie kann polemisch, ernst, verspielt, kritisch, rätselhaft usw. sein. Hauptsache, dein Beitrag liest sich nicht hölzern.

5. Gib deinen Texten Struktur

Bulletins, Aufzählungen, Absätze und Hervorhebungen – du hast etliche Möglichkeiten, deine Blog-Beiträge lesbarer zu machen. Nutze Sie! Markiere Quintessenzen fett, unterlege wichtige Sätze farbig, verwende den verschobenen Einzug für Zitate, fertige Übersichten an. Überprüfe dein eigenes Verhalten. Welche Blogs liest du besonders gern und warum? Was machen diese Blogs, um ihren Content ansprechend zu gestalten? Wie sind die Beiträge strukturiert?

Achte darauf, dass deine Abschnitte aufeinander aufbauen. Scrolle immer wieder zu deiner Headline, um das Thema nicht aus Augen zu verlieren. Andernfalls läufst du Gefahr, vom Kernpunkt deines Beitrags abzuweichen. Alternativ kannst du dir die Headline oder das wichtigste Keyword auf einem Zettel notieren und während des Schreibens gut sichtbar platzieren. Arbeite dich schichtweise und systematisch zum Kern des Problems durch.

6. Argumentiere schlüssig

Deine Texte müssen nicht nur strukturell, sondern natürlich auch inhaltlich verständlich sein. Soll heißen: Begründe, warum du denkst, wie du denkst, und warum du schreibst, was du schreibst. Mache nicht den Fehler, dich in Relativierungen, Ausflüchte oder in die Länge gezogenen Erklärungen zu verstricken. Bleibe konkret, indem du dich bei jedem Satz fragst, ob er dein Thema unterstützt.

Im besten Fall bauen deine Argumente aufeinander auf, doch Vorsicht: Ein Blog ist kein Debattierclub. Der User möchte deine Sicht kennenlernen, deswegen kommt er auf deinen Blog. Er möchte aber keine Manifeste lesen, sondern auf persönlicher Erfahrung basierende und fundierte Meinungen.

7. Halte dich an deine Überschriften

Nichts ist enttäuschender als ein Absatz, der nicht in Verbindung zur Überschrift steht. Wenn du einen Abschnitt mit „Die besten Gadgets fürs Reisen“ überschreibst und anschließend endlose Schwärmereien von deinen Urlauben kommen, fühlen die Leser sich – höflich gesagt – an der Nase herumgeführt. Mich nerven Blogs, die die Strategie fahren, spektakuläre (Zwischen-)Überschriften zu schreiben und dann erst im hintersten Abschnitt mit zwei Sätzen zum Thema kommen. Sowas ist einfach nur ärgerlich und unseriös.

Halte den Leser bei der Stange, aber übertreibe es nicht, indem du nur schwafelst und erst am Ende von 2.000 Wörtern das sagst, was du in 300 hättest sagen können. Sieh es als eine Kunst an, deinen Inhalt spannend zu vermitteln.

8. Erlaube dir Wachstum

Dieser Tipp lässt sich natürlich auch auf andere Bereiche übertragen: Erlaube dir, dich zu entwickeln. Erlaube dir, holprige Beiträge zu schreiben und diese zu veröffentlichen. Es ist sympathisch, als Leser die Entwicklung des Bloggers mitverfolgen zu können. Perfektion ist kalt und distanziert, deswegen gestatte dir, das Schreiben zu lernen und deinen eigenen Stil zu kultivieren. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

9. Spüre deine Texte

Eins kann ich dir versichern: Je mehr du schreibst, desto besser werden deine Texte. Vorausgesetzt natürlich, du gehst offen und ehrlich mit deiner Arbeit um und bist bereit, an deiner Schreibe zu feilen. Schreibe knackig, spannend und ohne dich zu verbiegen. Ganz schön schwierig, oder? Aber keine Sorge: Mit ein wenig Übung entwickelst du ein Gespür dafür, und nach einer Weile wird es dir in Fleisch und Blut übergehen. Wie lange das konkret dauert, hängt von deinem eigenen Tempo ab. Ganz wichtig: Behalte deine Statistiken im Auge und sorge regelmäßig für frischen Content.

10. Nutze den Flesch-Index

Falls du noch nie vom Flesch-Index gehört hast, solltest du das dringend nachholen. Der Flesch-Index gibt die Lesbarkeit deines Textes an. Grundlage für die Berechnung ist ein Algorithmus. Dieser Text hat beispielsweise einen Flesch-Wert von 63 und gilt damit als leicht verständlich. Du kannst den Index für deine eigenen Beiträge online berechnen.

Fazit

Wenn du hochwertigen Content anbieten willst, muss die Struktur deiner Texte genauso stimmen wie die Inhalte. Achte auf die Rechtschreibung und vermeide Überflüssiges, doch beschneide nicht deinen individuellen Stil. Baue deine Argumentation logisch auf und verwende Absätze, Aufzählungen und Listen, um die Übersichtlichkeit zu wahren. Strebe nicht nach Perfektion, sondern nach Wachstum und betrachte jeden geschriebenen Satz als Lernschritt. Wenn du diese Dinge berücksichtigst, werden die Leser deine Beiträge gern lesen, und du wirst dir deine Freude am Schreiben bewahren.

Und nun zu dir! Hast du weitere gute Tipps für bessere Texte? Dann spanne uns nicht lange auf die Folter, sondern teile sie gleich hier mit der ZIELBAR-Community!
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Benjamin Brückner

Benjamin Brückner

Benjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitete unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar.

27 Reaktionen zu “Content is string! 10 Tipps für bessere Texte”

  1. Hans

    Hallo,
    sehr schön und ausführlich beschrieben, was man beachten kann. Danke.Einen Aspekt im Zusammenhang mit der Verständlichkeit eines Textes könnte man vielleicht noch in den Ring werfen.

    Die Verständlichkeit eines Textes ist ein durchaus wichtiger Punkt der Barrierefreiheit. Stichwort: „Hamburger Verständlichkeitskonzept“.
    HG Hans

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Hans,

      vielen Dank. Das stimmt, Verständlichkeit ist enorm wichtig. Gerade bei komplexen Themen ist es eine Herausforderung, die Inhalte nachvollziehbar, anschaulich und gut strukturiert zu präsentieren.

      Es ist oft ein Spagat zwischen Fokussierung auf den Leser und der Wahrung des eigenen Stils.

      Beste Grüße,
      Benjamin

      Antworten
  2. Vladimir
    Vladimir

    Hey Benjamin,

    klasse Artikel!

    Bei Punkt 1 würde ich aber gerne dazwischen grätschen.
    Klar ein Buchstabendreher liest sich hässlich, aber ich finde Blogger sollten ihren eigenen Schreibstyl finden, und sollten nicht zu hart mit der Rechtschreibung umgehen.

    Wörter wie geht’s statt geht es oder andere Kleinigkeiten sollten dem Leser nichts ausmachen. Es zeigt von Persönlichkeit und Authentizität.

    Genau so mit „neudeutschen“ Begriffen oder Anglizismen.

    Viele Grüße
    Vladimir

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Vladimir,

      danke dir. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich dem so zustimmen würde. Klar, niemand ist perfekt und insofern sind kleine Fehler, insbesondere bei umfangreichen Beiträgen, sicherlich zu verzeihen.

      Wenn aber ein Blogger in einem einzigen Satz die Kommasetzung ignoriert, Substantive klein schreibt und obendrein Buchstabendreher drin hat, dann ärgere ich mich als Leser über diese Schludrigkeit.

      Die Verwendung von Anglizismen und neudeutschen Begriffen sehe ich ähnlich wie du – wenn es zum Thema bzw. zum Blog passt, warum nicht. Bei einem HipHop-Blog zum Beispiel ist klar, dass viele englische Begriffe fallen, da sie einfach zum Genre gehören.

      Schade finde ich es allerdings, wenn aus Bequemlichkeit heraus klangvolle Wörter aus dem Deutschen durch weniger ausdrucksstarke Begriffe ersetzt werden.

      Antworten
      1. Vladimir
        Vladimir

        Bei deinem 2. Absatz stimme ich dir auch zu.

        Ich finde man sollte aber eine´Unterschied ziehen, zwischen Rechtschreibfehler und „zusammengeschriebenen Wörtern“.

        Auch über Grammatik beschwert sich kaum einer bei Landing Pages oder Sales Pages.

        Warum?

        Weil es sich besser anhört und noch besser verkauft. Warum dann nicht auch in Blog Artikeln.

        Ich finde gerade hier kann man mit Text seine Persönlichkeit ausdrücken. Hierbei kommt es nun drauf (drauf nicht darauf – mein eigener Schreibstyl ;) ) ob man den Blog als Marke oder als Person schreibt.

        Als Marke sollte man auf das Thema achten, aber wenn man seinen Blog als Person vermarktet, kann man in den Schreibstyl verdammt viel hineinlegen. Egal ob Hip Hop Blog oder Wirtschaftsmagazin.

        Was genau meinst du mit klangvolle Wörter gegen weniger Ausdrucksstarke Begriffe?

        Antworten
        1. Benjamin Brückner
          Benjamin Brückner

          Hallo Vladimir,

          eine lockere Schreibe ist sicherlich in Ordnung. Allerdings kann man meiner Ansicht nach einen eigenen Stil entwickeln, ohne die Rechtschreibung zu missachten. Das steht nicht im Widerspruch zueinander.

          Dir geht es glaube ich darum, dass Umgangssprache Einzug in Blogs/Pages finden darf, oder? Das ist weit verbreitet und auf die entsprechenden Zielgruppen angepasst. Aber für die Sprachkultur halte ich das für einem Bärendienst.

          Mit klangvollen Worten meine ich zum Beispiel Wörter wie „Fahrschein“, “ Konzertkarte“ oder „Parkausweis“. Alle drei Begriffe wurden mittlerweile durch “ Ticket“ ersetzt.

          Oder nehmen wir das Wort „Habseligkeiten“. Wer verwendet diesen tollen Begriff heute noch?

          Antworten
    2. Stefan Schütz
      Stefan Schütz

      Hallo Vladimir,

      ich stimme in diesem Punkt auch eher Benjamin zu: es gibt doch kaum eine störendere Begebenheit als zahlreiche Rechtschreibfehler. Klar, muss man nicht höchsten Ansprüchen genügen und kommen Fehler vor. Aber zumindest die Autokorrektur sollte ein Text immer gesehen haben…

      Wenn mir nach der Veröffentlichung Fehler auffallen oder ich auf solche hingewiesen werde, ändere ich das umgehend. Umgekehrt ärgere ich mich über manch (inhaltlich tolle) Blogposts von Influencern, die ein wenig lustlos wirken und es mit der Zeichensetzung zum Beispiel nicht so ernst nehmen. Schade!

      Bei Zielbar werden übrigens sämtliche Texte abschließend überprüft. Hierfür zeichnet Andreas Quinkert verantwortlich – gelernt ist gelernt.

      Viele Grüße
      Stefan

      p.s. wann kommt denn dein Gastbeitrag? ;-)

      Antworten
      1. Vladimir
        Vladimir

        Klar, das meine ich auch nicht Stefan,

        ich spreche hier, von beispielsweise zusammengeschriebenen Wörtern, wie geht’s statt geht es oder drauf statt darauf.

        Das unterscheidet für mich einen Menschen von einer Maschine. Diese Kleinigkeiten lassen jemanden für mich sympatischer wirken.

        Wenn in dem Wort Gastbeitrag, 3 Buchstabenfehler enthalten sind, kann ich den Ärger natürlich verstehen und stimme euch auch zu :)

        Die Anfragen für Gastbeiträge schicke ich ende der Woche noch raus, und auch die Zielbar steht auf der Liste ;)

        Viele Grüße
        Vladimir

        Antworten
  3. Ivana Walden
    Ivana Walden

    Servus Benjamin,

    schöner Beitrag! Ich kann dir in den angeführten Punkten nur zustimmen. Nur bei einer Sache musste ich etwas schmunzeln: Phrase, Füllwörter, sich kurz fassen…Ja klar, zu viel ist immer schlecht.

    Ich persönlich nutze diese Dinge aber ab und an sehr gerne. Zumeist als bewusst gesetzes rhetorisches Stilmittel und wegen der Tatsache, dass ich einen sehr „bildhaften“ und lebendigen Schreibstil habe. Das bin einfach ich, das ist mein Stil. Ich schreibe oft so, wie ich rede. Und ja: Ich rede tatsächlich so „hochgestochen“. ;)

    Es ist, wie so oft im Leben, ein Balanceakt.

    Dein Artikel kommt definitiv in meine Online-Sammlung guter und hilfreicher Beiträge.

    Liebe Grüße,
    Ivana

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Ivana,

      ich fühle mich geehrt, vielen Dank! Mit dem Schreibstil ist es bei mir ähnlich – in meinem Blog möchte ich die Beiträge sprachlich abwechslungsreich, unterhaltsam und verspielt schreiben. Daher benutze ich gern z.B. längere Sätze, wenn es passt.

      Für mich bleibt Schreiben eine Kunst, bei der man immer sein Bestes geben sollte. Es ist ja wie du schon richtig sagst der Stil, der den Blogger ausmacht und nicht der überoptimierte Text.

      Übrigens habe ich mir auf deinem Blog gerade den Beitrag zu „Content Curation“ durchgelesen – super geschrieben!

      Beste Grüße,
      Benjamin

      Antworten
  4. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Hallo Benjamin,

    schöne Tipps, toller Beitrag! Ich habe mir soeben den Spaß erlaubt, für meine letzten zehn Texte den Flesch-Index zu ermitteln. Was soll ich sagen? Meine Blogposts sind alle „anspruchsvoll“ ;-)

    Allerdings werden Zwischentitel, Absätze, Videos, Infografiken usw. nicht berücksichtigt (spielen sicher nicht nur bei mir eine bedeutende Rolle) – was die Aussagekraft zur Lesbarkeit leider deutlich schmälert.

    Aber als schnelles und kostenloses Tool ist der „Reading-Ease-Score“ für einen groben Hinweis gewiss geeignet. Erinnert mit ein bisschen an den „BlaBlaMeter – wie viel Bullshit steckt in Ihrem Text?“

    Viele Grüße
    Stefan

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Stefan,

      das „BlaBlaMeter“ war auch meine erste Bekanntschaft mit derartigen Tools.:D

      Dass diese Scanner nur den Text berücksichtigen, ist wirklich ein Manko. Wäre es nicht spitze, wenn es komplexere Analyse-Programme gäbe, die Infografiken, etc. einbeziehen? Allerdings wüsste ich nicht, wie die Berechnungsformeln dazu aussehen sollten. Und letztendlich ist es auch das Auge des Betrachters/Lesers, das entscheidet.

      Beste Grüße,
      Benjamin

      Antworten
  5. Steve Naumann
    Steve Naumann

    Dein Beitrag gefällt mir, Benjamin. Besonders Punkt 8 und 9.
    Über den Fleschindex lässt sich diskutieren. Ob sich Mathematik und Sprache so gut miteinander verstehen?

    Dennoch finde ich derartige Tools gut, um kleine Winks zu erhalten. Den ein oder anderen Schubser gab mir mal das Textanalyse-Tool von Wortliga (http://wortliga.de/textanalyse/). Hat mir geholfen, vom unpersönlichen „man“ wegzukommen oder weniger Modalverben wie könnte, sollte, müsste zu verwenden.
    Kannst du irgendwelche Tools zum Analysieren von Texten empfehlen?

    Antworten
  6. Benjamin Brückner
    Benjamin Brückner

    Hi Steve,

    danke sehr. :) In der Tat ist der Flesh-Index nur ein grober Richtwert, der keinesfalls einen ganzen Text umschmeißen sollte. Über dieses Thema habe ich auch vor einiger Zeit einen ausführlicheren Artikel verfasst:

    http://benjamin-brueckner.de/aktuelles/online-tools-694/

    Darin findest du auch eine Auflistung und Kurzbeschreibung meiner Lieblingstools, allen voran die Duden-Textprüfung.

    Antworten
  7. Hans

    Über unterschiedliche Tools und Hilfs-Möglichkeiten hatte ich auch mal den einen oder anderen Gedanken. Wenn es OK ist:
    http://www.foren-liste.de/2015/02/23/gute-beitraege-schreiben-wie-nuetzlich-sind-tools-und-helfer/
    Herzlicher Gruß
    Hans

    Antworten
  8. Tina
    Tina

    Wow.. da surfe ich in der großen www Welt umher und stoße auf diesen tollen Beitrag. Ein Fall für die Social Web News !! ;-)

    Allerdings fehlt mir ein winzig kleiner Punkt in der Aufzählung:
    Lebe auch das was Du bloggst!
    Denn genau das tun viele nicht. Worte sind geduldig und das Papier, in dem Falle der Blog, auch. Wer toll mit den Buchstaben spielen kann, findet schnell eine begeisterte Gemeinschaft.

    Jedoch gibt es viele Blogger, die predigen, das man beispielsweise unbedingt auf die Kommentare seiner Leser reagieren sollte und selber suchen die sich nur die „würdigen“ Kommentare aus. Sprich, Kommentare werden erst gar nicht freigeschaltet.

    Wortverdreher ( sorry für den Ausdruck – aber genau diesen Eindruck hinterlassen solche Blogger ) geben wunderbare Tipps, halten sich aber selber nicht daran. Wer so vielfältig unterwegs ist wie ich, merkt dann ganz schnell, das nur heiße Luft dahinter steckt

    An diesem Knackpunkt müssen so einige noch dran arbeiten – sonst ist es mit der Glaubwürdigkeit schnell vorbei.

    P.S. Den Tipp mit dem Flesch-Index kannte ich auch noch nicht, ist definitiv gebookmarkt ;-)
    LG Tina

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hi Tina,

      freut mich, dass dir der Beitrag gefällt, so soll es sein. :) Deiner Ergänzung kann ich nur zustimmen, Authentizität ist enorm wichtig.

      Sonst predigen sie Wasser, doch trinken Wein. Und genau dieses von dir angesprochene Spiel macht einen Blog für mich lesenswert. Wenn ich merke – dieser Blogger hat sich Mühe gegeben.

      In diesem Sinne,

      Benjamin

      Antworten
  9. Stefan Schütz
    Stefan Schütz

    Kleiner Nachtrag an alle Vorredner und die, die auf der Suche nach dem genannten Index sind: Flesch, Rudolf Flesch ist der korrekte Name ;-) LG

    Antworten
  10. Janett Reimann

    Hallo Benjamin,

    ein sehr schöner Artikel mit nützlichen Tipps! Beim Lesen rutscht man ganz leicht durch. So macht das Spaß. :)

    Gefreut habe ich mich übrigens, dass der Punkt Rechtschreibung gleich an erster Stelle steht. „Die paar Fehler. Hauptsache der Inhalt ist toll“ ist eine verbreitete Meinung, die ich nicht teile. Rechtschreibfehler stören nicht nur den Lesefluss, sie geben auch zu verstehen, dass der Autor sich keine Mühe gegeben hat. Und unsauberes Arbeiten wirkt oft unprofessionell. Genauso wie eine Bewerbung mit Kaffeeflecken. Das möchte man seinen Lesern doch nicht antun, oder? :)

    100-prozentige Fehlerfreiheit gibt es nicht. Aber man kann versuchen, sich dem anzunähern. Ich bin auch immer dankbar, wenn mich Leser auf Fehler aufmerksam machen.

    Viele Grüße
    Janett

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Janett,

      vielen Dank für dein Kompliment. Als Kollegin im Text- und Blogbereich weißt du ja, wie wichtig leserliche und fehlerfreie Artikel sind. Ich finde auch, dass dies Professionalität signalisiert.

      Oft fällt mir das auch in der Kommunikation in Chats auf – Gesprächspartner schreiben alles klein oder tippen Wörter, die ich beim besten Willen nicht entschlüsseln kann. Und das liegt nicht etwa daran, dass sie eine Schwäche in dem Bereich haben, sondern an der Unlust, leserlich zu schreiben.

      Beste Grüße,
      Benjamin

      Antworten
  11. Christian

    Herzlichen Dank für diesen wundervollen Artikel. Während sonstige Listposts die immergleichen Floskeln wiederkäuen, betont dieser Artikel genau das, worauf es auch meiner Meinung nach ankommt – die Grundlagen.

    Gerade da liegt es nämlich sehr oft im Argen. Bevor ich also zum einhundertsten Mal „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ lese und deshalb zwanghaft Grafiken in meinen Text hineinbastele, sollte ich mich lieber darum kümmern, Rechtschreibung, Form und Stringenz zu optimieren. (Nebenbei: Auch zweitausend Worte sagen mehr als tausend ;-) )

    Vielen Dank auch fürs Erwähnen der Schachtelsätze. Mir geht’s ähnlich. In sehr vielen Blogbeiträgen liest man Texte, bei denen nur noch das +STOP+ nach jedem Satz fehlt. Zusehr auf die Spitze getrieben, ermüdet das auf Dauer. Die Rhythmik zu finden, darin liegt, glaube ich, die Kunst, die sich nach und nach meistern lässt. Vorausgesetzt, man ist bereit, an seinen Worten zu feilen.

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Christian,

      klasse, danke für diese anerkennenden Worte.Mit dem Artikel wollte ich auf das meiner Meinung nach Wesentliche hinweisen. Auch mich stören die immergleichen Mantren, besonders dann, wenn Blogger sich nicht daran halten.

      Manche Artikel haben eine tolle Botschaft und verspielen viel Potential, weil sie voller Fehler sind. Aus diesem Grund biete ich ein Coaching für Blogger an, die ihre Artikel an journalistischen Qualitätsstandards ausrichten möchten. Wer mehr darüber wissen will, ist herzlich dazu eingeladen, mich zu kontaktieren.

      Alles Gute und viele Grüße,
      Benjamin

      Antworten
  12. Sigrid Jo

    Tja, nette Auflistung. Nicht neu, aber zusammengefasst klingt sie prima. Aber wird wirklich alles paletti wenn diese Liste brav abgearbeitet wird? Wenn man nicht selbst spürt, ob der Text verständlich ist, hilft auch kein Flesch. Den halte ich für Bullshit. Schreiben ist Überarbeiten. Dann klappt’s auch mit Logik, Stringenz und Verständlichkeit. – Das stört mich an allen Checklisten, wie sie ja zuhauf im Netz kursieren. Sie suggerieren, dass jeder alles könnte, wenn er nur .. ;-) Charmant ist die Forderung, dass man fürs Schreiben schon ein wenig „Sprachgefühl“ mitbringen sollte. Wer hätte das vermutet.

    PS: Etwaige Fehler in o.a. Statement nehme ich gerne auf meine Kappe! Persönlichkeit wiegt mehr als Perfektion. Heureka!

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Sigrid,

      natürlich gehört schon mehr dazu, als die oben genannten Punkte „abzuarbeiten“, um einen guten Text zu schreiben. Mir geht es mit dem Beitrag darum, den Fokus nicht ausschließlich auf den Inhalt zu richten (wie es als Aufforderung ebenfalls zuhauf im Netz kursiert), sondern auch auf die Stringenz. Es ist leider keine Selbstverständlichkeit, Texte mit dem nötigen grammatikalischen und kreativen Anspruch zu verfassen. Ähnlich sieht es mit dem Sprachgefühl aus – gerade weil, wie du richtig sagst, der Eindruck vermittelt wird, jeder könne schreiben, wenn er nur diese oder jene Regel befolgt, fällt diese Voraussetzung hinten runter. Insofern halte ich die Forderung für gerechtfertigt. ;)

      In diesem Sinne, beste Grüße
      Benjamin

      Antworten
  13. Heike Heger (@hhheger)

    Habe gleich mal meinen Flesch-Index getestet: Ist bei nahezu allen Texten bei 42-43 – also durchaus ausbaufähig :)

    Antworten
    1. Benjamin Brückner
      Benjamin Brückner

      Hallo Heike,

      so lange der Index zu deiner Reader Persona passt, ist alles gut. :)

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
  14. […] zu vorschnell getroffen werden. Aus den meisten Texten lässten sich viel herausholen, wenn Sie diese 10 Tipps befolgen. Entscheidend ist natürlich, ob der Texte überhaupt veröffentlicht werden soll, was bei […]

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